Die Karnevalsgesellschaft Rheinfreunde 1845 e. V. ist die älteste Karnevalsgesellschaft in Koblenz. Die Rheinfreunde stellen mit Prinz Sven, dem Neuendorfer Garant für Frohsinn und Freud und Confluentia Lisa zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte die Koblenzer Tollitäten.
Das älteste Zeugnis der langen Existenz der Rheinfreunde war lange Zeit eine Vereinsfahne, welche die Jahreszahl “1850” und den Spruch trägt: “Wollt ihr zur Rhein Freunde Gesellschaft eilen, so thut nur nicht den Kahn verweilen”. Die Fahne zeigt einen Narren, der in einem Kahn steht, in der einen Hand einen Pokal und in der anderen ein Ruder, mit dem er den Narrenkahn durch die Wellen des Rheins steuert. Dies weist darauf hin, dass die Gründer und die Mehrheit der ersten Mitglieder, ebenso wie die meisten der Neuendorfer Bürger zu dieser Zeit, Flößer und Schiffer waren.
Im vermeintlichen 130. Jubiläumsjahr 1980 meldete der weithin geschätzte und bekannte Fotograf und Heimatchronist Heinrich Wolf, Zweifel am Gründungsjahr an und begründete dies mit der Vereinsfahne von 1850 an. Er sagte sich: “Wenn ein Verein gegründet wird, dann hat er doch nicht gleich eine Fahne!” Die Sache ließ ihm keine Ruhe, und er machte sich im Zeitungsarchiv der Stadtbibliothek auf die Suche. Schon bald wurde er fündig und stellte fest, dass im “Coblenzer Anzeiger” 1845 Nr. 4 vom 05.01.1845 eine Anzeige mit einer Einladung zur Ersten Generalversammlung der RheinFreunde-Gesellschaft in Neuendorf erschienen ist. Die Überraschung war perfekt. Die Gesellschaft war fünf Jahre älter als angenommen und damit die älteste Koblenzer Karnevalsgesellschaft. Statt des 130 jährigen feierte man nun kurzerhand das 135 jährige Bestehen.
Um den Karneval in Neuendorf attraktiver zu gestalten, suchte der Vorstand immer wieder nach neuen Wegen. So wurde im Jahre 1965 zum ersten Mal von den Ortsvereinen aus Neuendorf und Wallersheim ein Kinderprinzenpaar ins Leben gerufen. Seitdem stellen die Rheinfreunde zusammen mit dem MV Fidele Mädcher Wallersheim abwechselnd das Kinderprinzenpaar für die Stadtteile Neuendorf und Wallersheim. Längst ist dieses Kinderprinzenpaar auch über die Stadtteilgrenzen hinaus anerkannt und beliebt. Zu seinen Ehren zieht am Karnevalssonntag ein Umzug durch die Straßen der beiden Stadtteile. Dieser Karnevalszug in Neuendorf und Wallersheim ist seitdem ein fester Bestandteil des Koblenzer Karnevals. Im Jahre 1973 wurde zum ersten Mal das Neuendorfer Krebbelchensfest gefeiert. Inzwischen ist diese Veranstaltung zu einem Fest geworden, das aus dem Neuendorfer Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken ist.
Weitere Höhepunkte der Vereinsgeschichte waren die bisherigen Prinzengestellungen der Rheinfreunde. So haben sie das Tollitätenpaar für die Jokusstadt Koblenz gestellt in den Jahren
- 1972 – Prinz Werner vom Königlichen Bach mit Confluentia Ilona
- 1975 – Prinz Hans-Hugo vom Schängel-Humpen mit Confluentia Ellen
- 1983 – Prinz Heinz vom Neuendorfer Eck mit Confluentia Brigitte
- 1988 – Prinz Rigo, der närrische Flößer mit Confluentia Monika
- 2000 – Prinz Manfred, der Neuendorfer Geck vom Zischke Eck mit Confluentia Andrea
- 2012 – Prinz Stefan von Fuge & Musik mit Confluentia Daniela
Mit Prinz Sven, der Neuendorfer Garant für Frohsinn und Freud mit Confluentia Lisa kommt in dieser Session nun schon das 7. Tollitätenpaar innerhalb von 50 Jahren aus den Reihen der Rheinfreunde, dies ist für einen Koblenzer Karnevalsverein, in diesem Zeitraum, einmalig.
Derzeit haben die Rheinfreunde rund 320 Mitglieder, davon sind über 140 aktiv in verschiedenen Gruppierungen, sei es als Uniformträger, in den Tanzgruppen, in der Kostümgruppe „Babbelschnissjer“, Wagenbauer oder Rednertreff.
Damit zeigen die Rheinfreunde, die im Jahr 2021 das närrische Jubiläum 16 x 11 gefeiert haben, dass sie trotz langer Geschichte eine lebendige Gemeinschaft geblieben sind, in der das rheinische Brauchtum Karneval gepflegt wird.
Das Bild zeigt den amtierenden Vorstand der „Rheinfreunde“ (von lonks nach rechts): Sascha Münz, Dennis Kreuter, Laura Nova Müller, Marcel Keil, Claudia Ries, Horst Kreuter, Kevin Grünewald, Barbara Pesch, Stefan Strunk, Sven Alsbach, Iris Kiefer, Michael Flicka, Bernd Feith